Was darf in den Kompost und was nicht?
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1. Was darf in den Kompost und was nicht
Auf den Komposthaufen dürfen prinzipiell alle organischen, also biologisch abbaubaren, Materialien. Dazu zählen vor allem:
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Küchenabfälle: Obst- und Gemüseschalen, Kaffeefilter samt Kaffeesatz, Teebeutel (ohne Kunststoffanteil z. B. „komplett biologisch abbaubar“ steht meist auf der Packung), Eierschalen, verwelkte Schnittblumen, Nussschalen, geringe Mengen Zitrus- und Zwiebelschalen (siehe Kompost-FAQ), verdorbene Lebensmittel pflanzlicher Herkunft.
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Gartenabfälle: Gras- und Rasenschnitt (angetrocknet), Laub, Unkraut ohne reife Samen, verblühte Pflanzenteile, Heckenschnitt, feine Zweige, Sägemehl oder Holzhäcksel in Maßen, Stroh.
- Sonstiges: Zimmerpflanzenreste, organisches Kleintierstreu (z. B. von Kaninchen oder Meerschweinchen, mitsamt Mist, hierbei ist wichtig, dass es sich um Tiere handelt, die kein Fleisch essen, Katzenstreu sollte zum Beispiel aus hygienischen Gründen nicht kompostiert werden), Haar- und Fellreste, Federn. Manche kompostieren auch Küchenpapier oder Pappe in kleinen Mengen – diese liefern Kohlenstoff und saugen Feuchtigkeit, sollten aber unbedruckt sein.
Größere Zweige und dicke Äste sollten zuvor zerkleinert oder gehäckselt werden, damit sie schneller verrotten. Grünschnitt (frischer Rasenschnitt) lässt man am besten leicht anwelken oder mischt ihn gut mit trockenen Materialien, damit keine dichten, fauligen Schichten entstehen. Eine bunte Mischung ist ideal: je vielfältiger das Material, desto ausgewogener die Nährstoffe im späteren Kompost.

2. Was gehört nicht auf den Kompost?
Nicht alles, was biologisch ist, sollte im eigenen Kompost entsorgt werden. Folgende Stoffe gelten als problematisch und gehören besser nicht hinein:
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Gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch, Knochen, Milchprodukte: (Ratten, Fliegen) an und können stark riechen. Solche Abfälle entsorgt man besser über die Biotonne oder spezielle Systeme (z. B. Bokashi-Eimer).
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Krankes oder schädlingsbefallenes Pflanzenmaterial: Z. B. von Pilz befallene Blätter (Mehltau), von Läusen übersäte Triebe oder vom Buchsbaumzünsler befallener Buchsschnitt. Die Erreger und Schädlinge könnten den Kompost überleben, falls die Temperatur nicht hoch genug wird. Diese besser über den Hausmüll oder die Biotonne entsorgen.
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Unkraut mit Samen oder Wurzelunkräuter: Etwa blühender Löwenzahn, Disteln, Quecke oder Giersch-Wurzeln. Auch hier besteht die Gefahr, dass sie im Kompost überleben. Solches Material kann man entweder sehr heiß kompostieren (in Profi-Anlagen) oder separat in Wasser „vergären“ lassen, bis nichts mehr keimt.
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Holzasche, Staubsaugerbeutel-Inhalt, Katzenstreu: Normale Holzasche ist stark alkalisch und nur in winzigen Mengen sinnvoll. Staubsaugerbeutel enthalten oft Kunstfaser-Flusen. Katzenstreu (insbesondere mit Fäkalien) gehört nicht auf den Kompost – es könnte Keime (oder bei mineralischem Streu sogar Betonit-Klumpen) eintragen.
- Kunststoffe, Metalle, Glas: auch keine „biologisch abbaubaren“ Plastiktüten – diese verrotten im Heimkompost oft nicht vollständig.
Tipp: Wenn man sich bei einem Material unsicher ist, lieber in unserem Kompost FAQ nachlesen oder anders recherchieren. Für Anfänger ist es teilweise nicht ganz einfach die Eignung einzuschätzen, mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, was der eigene Kompost verträgt.

3. Die richtige Mischung – Grün vs. Braun (C/N-Verhältnis)
Entscheidend für eine flotte Verrottung ohne Probleme ist das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis, abgekürzt C/N-Verhältnis, der Mischung. „Grünes“ Material – wie Gemüseabfälle, frisches Gras, junge grüne Pflanzenteile – enthält viel Stickstoff (niedriges C/N-Verhältnis). „Braunes“ Material – wie trockenes Laub, Stroh, Holzschnitt – liefert vor allem Kohlenstoff (hohes C/N-Verhältnis). Mikroorganismen brauchen beides: Stickstoff für ihr Wachstum und Kohlenstoff als Energiequelle.
Praktisch heißt das z. B.: Auf einen Eimer Küchenabfälle kommen ein bis zwei Eimer Laub oder Häcksel. Oder decken Sie jede Grünschnitt- oder Abfallschicht mit etwas Stroh, Pappe-Schnipseln oder alter Blumenerde ab. Damit bekommen die Kompostbewohner sowohl genug „Futter“ als auch Strukturmaterial, und der Haufen bleibt luftig.
Mische 1 Teil grüne, feuchte Abfälle mit 1–2 Teilen braunen, trockenen Materialien.
➡️ Verhältnis 2:1 bis 1:1 – achte darauf, dass sich dicht gepacktes, feuchtes Material, mit strukturgebendem, trockenen Material, mit viel Lufteinschluss mischt.
Der Kompost beginnt zu faulen und riecht nach Ammoniak.
Lösung: Mehr „braunes“, trockenes Material zugeben.
Die Rotte verlangsamt sich, Mikroben hungern nach Stickstoff.
Lösung: Frische Küchenabfälle oder Rasenschnitt ergänzen.
Merke: „Grün“ und „Braun“ im Kompost sind wie Yin und Yang – im richtigen Gleichgewicht läuft die Rotte am besten! Wenn Sie also Gemüseabfälle einfüllen, geben Sie etwas Strauchschnitt oder Papierschnitzel dazu. Und umgekehrt: Eine Fuhre trockenes Laub lässt sich mit feuchten Grünabfällen oder etwas Wasser beleben.
Je nachdem welche organischen Abfälle im Garten anfallen, kann es Sinn machen, zum Beispiel den Grünschnitt, oder die geschnittenen Äste des Obstbaums zu verstauen und später zu einem geeigneten Zeitpunkt mit passendem anderen Material zusammen in den Kompost einzubringen.
