Kompostpflege: Tipps und Tricks

Wie bleibt Kompost aktiv und geruchsfrei? Mit unseren einfachen Tipps zur Belüftung, Feuchtigkeit & Standort holen Sie das Beste aus Ihrem Komposthaufen heraus.


Kompostpflege: Tipps und Tricks

Ein Komposthaufen ist kein „Müllkippe und vergessen“ – mit ein bisschen Pflege stellen Sie sicher, dass die Verwandlung zu Humus schnell und ohne Probleme abläuft. Keine Sorge: Kompostpflege ist einfach und erfordert nur hin und wieder ein paar Handgriffe. Hier die wichtigsten Tipps:

🧭 Neu beim Kompostieren? Dann werfen Sie gern zuerst einen Blick auf die Grundlagen: Was ist Kompostieren?

So bleibt Ihr Kompost gesund und aktiv

  • Durchlüften und Umsetzen: Ein gut durchlüfteter Kompost riecht angenehm erdig und zersetzt sich deutlich schneller. Vermeiden Sie Verdichtungen, indem Sie regelmäßig grobes Material (z. B. Strauchschnitt, Holzhäcksel) untermischen. Auch das gelegentliche Umsetzen – also das Durchmischen und Umschichten – bringt wieder frische Luft in den Haufen. Besonders bei Fäulnisgeruch oder schleimiger Konsistenz ist Umsetzen der wichtigste Erste-Hilfe-Schritt.

  • Feucht, aber nicht nass: Der Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgewrungener Schwamm: feucht, aber nicht tropfend. Ist er zu trocken, stoppt die Zersetzung. Ist er zu nass, droht Fäulnis. In beiden Fällen hilft das richtige Gegensteuern: wässern oder trockenes Strukturmaterial wie Stroh oder zerkleinerte Äste untermischen.

  • Temperatur beobachten: In den ersten Wochen kann ein neu angelegter Komposthaufen innen richtig heiß werden (50–70 °C). Das ist ein gutes Zeichen und fördert die Zersetzung. Nach der Heißphase kühlt er ab. Mit einem langen Kompostthermometer (erhältlich im Gartenbedarf) können Sie die Temperatur kontrollieren. Ist der Haufen anhaltend kalt und nass, arbeitet er nicht optimal – dann hilft Umsetzen oder etwas stickstoffreiches Material zugeben. Ist er komplett trocken und kalt, fehlt Feuchtigkeit und Nahrung – hier helfen Bewässern und Zugabe von frischen Abfällen. Sie müssen die Temperatur aber nicht ständig messen; verlassen Sie sich auf Ihre Nase und Augen: Solange nichts stinkt und der Abbau voranschreitet, passt alles.

  • Schichtweise aufbauen: Beim Befüllen des Komposts am besten abwechselnde Schichten aus verschiedenen Materialien bilden. Zum Beispiel unten grober Strauchschnitt (für Drainage), dann abwechselnd Kücheabfälle, Laub, etwas Erde, wieder Grünzeug usw. Diese „Lasagne-Technik“ stellt sicher, dass stets eine Mischung vorliegt und nichts klumpt. Gröbere Stücke immer wieder dazwischen sorgen für Luft. Wenn Sie kontinuierlich Abfälle hinzufügen (z. B. in einem Komposter), streuen Sie über feuchte Küchenabfälle immer etwas trockenes Material oder Erde. Das bindet Gerüche und zieht Regenwürmer an.
    💡 Tipp: Welche Materialien sich besonders gut eignen – und welche Sie besser weglassen – erfahren Sie hier: Was darf in den Kompost und was nicht?

  • Kompost ansetzen und impfen: Der Kompost sollte immer auf Erdboden angelegt werden, nie auf Beton oder Plastikboden, da sonst kein Austausch vin Organismen und Wasser mit dem Boden stattfinden kann. In einer Wurmkiste müssen Sie die Startpopulation an Würmern einmalig einsetzen. Auf chemische Kompoststarter kann man meistens verzichten – die natürliche Mikroben- und Pilzflora reicht völlig aus.

  • Standort: Achten sie darauf, dass der Kompost durch die Sonne nicht zu sehr austrocknet, aber durch Regen auch nicht zu nass wird, ein halbschattiger Platz, an dem sie den Kompost bei Bedarf vor Niederschlag schützen können, ist optimal.

  • Eine geeignete Abdeckung hilft, den Kompost in Balance zu halten. Im Sommer schützt sie vor dem Austrocknen, im Winter speichert sie Wärme. Geeignet sind z. B. Jutesäcke, alte Teppiche, Kokosmatten oder eine Plane – aber bitte nie komplett luftdicht! Auch eine dicke Schicht Laub oder Stroh erfüllt diese Funktion. Bei geschlossenen Thermokompostern sorgt der integrierte Deckel für Schutz; hier ab und zu lüften. Tipp: Ein atmungsaktiver Schutz hält auch Fliegen fern und verhindert das Auswaschen von Nährstoffen bei starkem Regen.

  • Zusätzlicher Tipp, Geduld und Kontrolle mit allen Sinnen: Sie müssen nicht ständig messen und analysieren – oft reicht ein prüfender Blick und ein Griff ins Material: Riecht es angenehm? Ist es krümelig und feucht? Krabbelt etwas? Dann ist alles in bester Ordnung. Je nach Methode ist der Kompost nach 3 bis 12 Monaten einsatzbereit. Reifer Kompost riecht erdig, enthält keine groben Stücke mehr und lässt sich gut sieben.
    🌱 Und was tun mit dem fertigen Kompost? Hier erfahren Sie, wie Sie ihn im Garten oder Topf optimal einsetzen: Einsatz und Nutzung des fertigen Kompost

    Gepflegter Kompost mit Strohschicht und Kompostthermometer – ideale Bedingungen durch regelmäßige Kontrolle

     Blick in einen gepflegten Kompost mit guter Mischung: Eine Schicht aus trockenem Stroh bedeckt frische Abfälle. Man sieht ein Kompostthermometer. Regelmäßige Kontrolle von Feuchtigkeit und Temperatur sowie gelegentliches Umsetzen sorgen für optimale Bedingungen.

    ❓ Noch Fragen offen? Viele typische Probleme und Lösungen finden Sie im großen Kompost-FAQ.
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