Einsatz und Nutzung des fertigen Kompost
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Einsatz und Nutzung des fertigen Kompost
Hurra, es ist soweit: Ihr Kompost ist nach Monaten der Pflege zu Humus geworden. Aber woran erkennt man eigentlich, dass Kompost fertig ist? Und wie verwendet man ihn optimal? In diesem Kapitel dreht sich alles um die Ernte und Nutzung des „schwarzen Goldes“ für Garten und Pflanzentöpfe.

Fertiger Kompost fühlt sich krümelig und erdig an und duftet angenehm nach Waldboden. Er hat eine dunkelbraune bis schwarze Farbe. In dieser Form kann er als natürlicher Dünger und Bodenverbesserer im Garten verwendet werden.
1. Woran erkennt man reifen Kompost? So erkennen Sie fertigen Humus
Reifer Kompost, oft auch Fertigkompost oder Humus genannt, ist an einigen Merkmalen gut erkennbar: Er hat eine dunkelbraune Farbe, einen erdigen Geruch (nach Waldboden) und eine krümelige Struktur. Einzelne Ausgangsmaterialien sind kaum noch zu identifizieren – bis auf eventuell ein paar holzige Stückchen, Eierschalen oder Kirschkerne, die länger brauchen. Der Haufen ist deutlich in sich zusammengesackt (Volumen meist nur noch 1/3 des Ursprünglichen). Wenn Sie den Kompost in die Hand nehmen, ist er locker und hinterlässt keine schmierigen Rückstände. Würmer und Bodeninsekten sind darin oft reichlich zu finden – ein Zeichen für hochwertiges Bodenleben. Ein weiteres Indiz: Unkrautsamen, die hineingeraten waren, keimen nicht mehr aus (sofern der Kompost eine Heißrotte durchlaufen hat). In der Regel gilt Kompost nach 9–12 Monaten als reif. Bei einem Thermokomposter oder häufigem Umsetzen kann er schon in 4–6 Monaten reif sein. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie dem Kompost lieber noch Zeit. Ungeduldige können auch nach der Halbzeit einen jungen Kompost verwenden (s.u.), doch voll ausgereifter Humus ist am besten für empfindliche Pflanzen.

✔️ Dunkelbraun & krümelig
✔️ Riecht angenehm nach Waldboden
✔️ Kein übler Geruch oder matschige Rückstände
✔️ Kein Keimen von Unkrautsamen mehr
Siebung: Du kannst Deinen reifen Kompost ganz klassisch durch ein Kompostsieb oder Maschendraht geben, um dicke Äste und grobe Stücke abzutrennen. Die Siebreste integrierst Du einfach wieder in deinen Komposthaufen als Starter und Strukturmaterial – so geht nichts verloren. Gesiebter Kompost ist schön fein und lässt sich hervorragend unter Blumenerde mischen.
💡Tipp: Kompostsieben leicht gemacht
Das Sieben von Kompost muss keine mühselige Schaufelarbeit sein!
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🛠️ Einfach einfüllen, schieben, fertig.
So bleibt mehr Zeit für die wirklich schönen Dinge im Garten.
2. Anwendungsmöglichkeiten im Garten
Fertiger Kompost ist unglaublich vielseitig einsetzbar:
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Als Bodenverbesserer: Verteilen Sie Kompost im Frühjahr oder Herbst auf Ihre Gartenbeete (ca. 2–5 Liter pro m²) und arbeiten Sie ihn leicht oberflächlich ein. Das verbessert die Bodenstruktur, speichert Feuchtigkeit und liefert langsam Nährstoffe. Besonders schwere Lehmböden werden lockerer, Sandböden halten Wasser und Nährstoffe besser.
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Als Dünger: vorhanden. Sie können Kompost gezielt an Pflanzstellen zugeben: z. B. eine Schaufel in das Pflanzloch bei Gehölzen oder Stauden. Oder eine etwa 1 cm Schicht um Gemüsepflanzen herum als jährliche Kompostgabe einarbeiten. Je nach Nährstoffgehalt kann reifer Kompost ein vollwertiger Dünger sein und den Einsatz künstlicher Dünger überflüssig machen. Übertreiben sollte man es aber nicht: 3 cm Kompostschicht pro Jahr auf einem Beet sind meist ausreichend. Zu viel kann zu Nährstoffüberschuss führen.
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Als Mulchschicht: Sie können groben, halbreifen Kompost auch als Mulch um Bäume, Sträucher und in Beeten ausbringen. Einfach eine Schicht von ein paar Zentimetern auf der Bodenoberfläche verteilen. Das unterdrückt Unkraut, hält Feuchtigkeit und gibt nach und nach Nährstoffe ab. Mulchkompost muss nicht vollständig reif sein, da er obenauf weiterrottet. Allerdings sollte er nicht mehr stark hitzig sein (keine frischen Heißrotte-Komposte verwenden, die könnten Pflanzenwurzeln „verbrennen“).
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Für Topfpflanzen und Anzuchterde: Kompost kann man mit handelsüblicher Erde mischen, und als hochwertiges Substrat für seine Pflanzen benutzen. Zum Beispiel 1 Teil reifer, gesiebter Kompost, 1 Teil Gartenerde, 1 Teil Sand – ergibt eine schöne Pflanzenerde für robuste Topfpflanzen. Für Aussaaten und Jungpflanzen sollte der Kompost nährstoffarm sein und sparsam eingesetzt werden, damit Keimlinge nicht überwältigt werden.
- Komposttee: Aus fertigem Kompost lässt sich auch ein flüssiger Komposttee ansetzen. Dazu Kompost in Wasser einrühren und einige Tage stehen lassen, ab und zu belüften. Der Sud wird abgesiebt und als organischer Flüssigdünger den Pflanzen gegeben. (Hinweis: Das geht ins Detail – für Einsteiger ist normaler Kompost auf den Beeten meist ausreichend.)
Egal wofür Sie den Kompost nutzen – er ist in jedem Fall ein Segen für Ihre Pflanzen. Beachten Sie, dass die Nährstoffgehalte schwanken: Reiner Küchenabfallkompost ist oft nährstoffreicher als Laubkompost. Gemischtkompost (aus vielen Arten Material) ist ideal. Wenn es darauf ankommt (z.B. im Gemüsegarten), können Sie eine Bodenanalyse machen lassen, um den Nährstoffgehalt zu ermitteln. Meist reicht aber das Bauchgefühl: Pflanzen, die mit Kompost versorgt wurden, wachsen sichtbar gesund und kräftig.

3. Kompostarten: Frisch, halbreif oder reif verwenden
Man unterscheidet grob zwischen Frischkompost (nach ca. 2–4 Monaten), Halbreifem Kompost (nach 4–8 Monaten) und Reifkompost (ab ~9 Monaten). Frischer Kompost ist sehr roh, hat noch viel leicht verfügbare Nährstoffe und kann „scharf“ wirken – eher als Mulch für robuste Gehölze einsetzen. Halbreifer Kompost ist schon etwas humoser, eignet sich gut zum Mulchen und für die Herbstbeete. Reifer Kompost ist völlig umgesetzt und ideal für alle Anwendungen, auch empfindliche Pflanzen.
Tipp: Wenn Sie zwei Kompostbehälter haben, können Sie kontinuierlich kompostieren: In einem frisch einfüllen, den anderen reifen lassen. So haben Sie immer irgendwo reifen Kompost verfügbar.
Art | Alter | Verwendung |
---|---|---|
Frischkompost | 2–4 Monate | Mulch, robuste Gehölze |
Halbreif | 4–8 Monate | Herbstbeete, Mulch, Sträucher |
Reifkompost | ab 9 Monate | Alle Pflanzen, empfindliche Kulturen |

👉 Noch unsicher, ob Ihr Kompost wirklich alles richtig enthält? Werfen Sie einen Blick in unseren Kompost-Leitfaden: Was darf rein – und was nicht?